Gravogl bei Snowboard-Junioren-WM

Gravogl Joachim

Der Türnitzer Joachim Gravogl qualifizierte sich als Jugendstaatsmeister (UTW) heuer für die Junioren-WM, die am 23. und 24. März im Lachtal bei Frühlingsschnee ausgetragen wurde. Für den 16-Jährigen gab es die Ränge acht (PSL) und neun (PGS).


Es ist 20 Jahre her, dass der Wilhelmsburger Benjamin Karl 2004 bei den Junioren-Weltmeisterschaften im PGS auf Rang drei landete und seine internationale Karriere einleitete. Ein Jahr später holte er sich in Zermatt als 18-Jähriger den Weltmeistertitel bei den Junioren. Jetzt wandelt mit Joachim „Joesi“ Gravogl ein Türnitzer auf den Spuren des sechsfachen Weltmeisters und Olympiasiegers, der als Fahrer von Union Trendsport Weichberger auch Teamkollege ist.

Die Heim-WM war gekennzeichnet von frühlingshaftem Wetter und entsprechend sulzigem Schnee, mit dem sich die Fahrer aus Bulgarien sensationell gut zurecht fanden und reihenweise Stockerlplätze einheimsten. Aber auch Gravogl darf mit den Plätzen neun (PGS) und acht (PSL) als bester Österreicher durchaus zufrieden sein, zumal er mit Jahrgang 2007 zu den jüngsten Teilnehmern im gesamten Feld zählte. Ein Großteil der älteren Teilnehmer durfte bereits bei zwei Weltmeisterschaften Erfahrung sammeln. Nur ein 16-Jähriger - der Italiener Tommy Rabanser - konnte sich vor Gravogl platzieren. Man kann Joesie also für die kommenden zwei Jahre bei Junioren-WM-Starts durchaus gute Chancen prophezeien.

Doch das starke Abschneiden der Bulgaren bei der diesjährigen WM war sicher auffällig, und macht deutlich, dass hier eine neue Snowboard-Großmacht heranwächst. So lagen heuer gleich vier Bulgaren im Spitzenfeld vor Joachim Gravogl. Im Parallel-Slalom (50 Starter/ 16 Nationen) siegte Kristian Georgiev vor Trevel Zamfirov und Petar Gergyovski und ein weiterer Bulgare folgte auf Platz sieben. „Das ist schon beeindruckend, auch wenn alle zwei bis drei Jahre älter sind als ich“, gibt Gravogl zu und sieht es als Trainingsauftrag.

„Die Zeiten liegen eng beisammen und du darfst dir nicht den geringsten Fehler erlauben. Ein kleiner Ausrutscher bei Tor vier und vorbei war mein Medaillentraum“, klagt Gravogl über sein Schicksal beim Slalom. Zwei hundertstel Sekunden entschieden gegen seinen Aufstieg. „Sooo knapp!“ meinte der Türnitzer nach dem Rennen, der aber mit seinen Platzierungen durchaus zufrieden ist. Und er freut sich auch, dass sein Freund und ehemaliger Schulkollege in Lilienfeld, Lion Hammerschmidt, mit Platz 12 zweitbester Österreicher im PSL wurde, gefolgt von Andreas Paheiner (40.). Julian Treffler wurde nach einem Fahrfehler disqualifiziert.

Im PGS siegte der Deutsche Samuel Vojtasek vor den beiden Bulgaren Zamfirov und Gergyovski und Gravogl war mit Rang neun wieder bester Österreicher vor dem Steirer Treffler (Lipizzaner-Team), der bereits bei zwei Weltmeisterschaften dabei war, Paheimer (17., Union Gigasport Klagenfurt) und Hammerschmidt (21.).

Gut unterwegs bei den Damen war Marie Gams (Kreisch Indios/Steiermark) mit Bronze im PSL für Österreich. Es siegte unter den 42 Startern aus 16 Nationen Aurelie Moisan (CAN), sowohl im PSL als auch im PGS, vor Adeva Keclikova (CZE). Im PGS versäumte Gams mit Rang vier knapp das Podest.

02.04.2024